Gemeinde Barkenholm
In der Klageschrift der Dithmarscher aus dem Jahre 1447 im Prozess gegen den letzten Schauenburger Grafen Adolf VIII wird Barkenholm, Borkenholm genannt, das erste Mal schriftlich erwähnt. Das Dorf meldete, entstanden durch die Raubzüge der Holstengrafen, einen Schaden von 800 Mark. Man kann deswegen davon ausgehen das es den Ort schon länger gegeben hat.
Diese erste Urkundliche Erwähnung wird in diesem Jahr, am 14. und 15. September, zum Anlass genommen das Dorf zu feiern.
Die Arbeitsgruppe um Bärbel und Harald Eggers hat schon so viel Material gesammelt, zusammengestellt und bearbeitet, das die zur Verfügung stehende Ausstellungsfläche in der Gaststätte "Jägerstuben" durch ein Zelt vergrößert werden muss.
Altes Handwerk, Vereine und Gruppen des Dorfes stellen ihre Arbeit und ihre Geschichte vor. Das "Sahnestück" der Ausstellung aber wird mit Sicherheit die Häuserpräsentation werden. Die Barkenholmer Häuser gestern und heute mit ihrer mehr als 100jährigen Geschichte.
Im Außenbereich werden altes Handwerkszeug sowie alte Landmaschinen präsentiert und vorgeführt und auch die Kinder werden nicht zu kurz kommen.
(Text: Elke Trieglaff-Grabe)
BARKENHOLM - Vor 555 Jahren wurde Barkenholm zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Diese Schnapszahl nahm die Gemeinde zum Anlass, den „inoffiziellen“ Geburtstag ein Wochenende lang mit der eindrucksvollen Ausstellung „Barkenholm gestern und heute“ zu feiern.
Über ein Jahr hatte ein Forschungs-Team in kriminalistischer Feinarbeit alte Aufzeichnungen, Fotos und Erlebnisberichte zusammen getragen, um die bewegte Geschichte des Ortes und auch der Menschen zu dokumentieren.
Der Bogen der Ausstellung spannte sich von Fossilienfunden über mittelalterliche Dorfgeschichte hin bis zum heutigen Vereins- und Dorfleben.
Mehrere Stellwände zeigten detaillierte Hausbeschreibungen der schon seit 1867 amtlich eingetragenen Gebäude. Mit teilweise sehr alten Fotos und Zeichnungen wurde anschaulich der Strukturwandel verdeutlicht. „Das ist richtig spannend für die Einwohner, die seit 50 Jahren und länger in der Gemeinde wohnen“, vermutete der Leitende Verwaltungsbeamte Horst Trettin.
In der Blütezeit der Handwerker hatten sich in Barkenholm auch Reetdachdecker, Schuster und ein Dorfschmied niedergelassen. In Bilderserien und kleinen Abhandlungen wurden die verschiedenen Handwerks- und Handelsbetriebe in Erinnerung gerufen. „Wir haben in alten Büchern nachlesen können, dass in unserer Gemeinde sieben Ziegeleien beheimatet waren. Dieser Gewerbezweig war für unser Dorf so prägend, dass wir die Ziegelsteine in unser Wappen und die Gemeindefahne eingearbeitet haben“, erläuterte Hans Werner Urbrock. Der Bürgermeister freute sich besonders darüber, dass die Flagge rechtzeitig zum Fest fertig geworden ist und auch schon in vielen Vorgärten flattert.
Auf einen weiteren damals wichtigen Berufsstand wies Uwe Heesch hin: „Da wir von Moorlandschaft umgeben sind, wurde Torf als wertvolles Brennmaterial gewonnen.“ Im Festzelt wie auch auf dem Freigelände hatte der Verein Torfbacken Arbeitsgerätschaften sowie Maschinen zur Schau gestellt.
Dass auch die Kleinbahn bis zum Jahre 1937 in Barkenholm gehalten hatte, wurde mit einer Modelleisenbahn, die eifrig ihre Runden drehte, veranschaulicht.
Besonders an Land- und Hauswirtschaft interessierte Besucher hatten ebenfalls eine Menge zu bestaunen. Alte, schon fast in Vergessenheit geratene Küchengeräte und Gefäße sowie vorsintflutlich anmutende Arbeitsmaschinen, nostalgische Traktoren und eine noch funktionierende Dreschmaschine erregten große Aufmerksamkeit.
Ehe Kreispräsident Karsten Peters feierlich das Band zum hinteren Teil der „Jägerstuben“ durchtrennte und somit den Museumsraum freigab, wurde der Festakt mit Reden und Grußworten eröffnet.
Ehrengast Dr. Volker Arnold vom Museum für Dithmarscher Früh- und Vorgeschichte gab einen Einblick in „Barkenholmer Zeitsprünge“ zwischen Eiszeit und Neuzeit.
Kreispräsident Peters zeigte sich von dem Teamgeist der Barkenholmer und ihrer großartigen Leistung sehr angetan. „Der Wandel der Zeit lässt sich zwar nicht aufhalten, doch sollte man nichts unversucht lassen, Althergebrachtes zu hegen und zu pflegen.“
Alle weiteren Gastredner, ob Amtsvorsteher Hartmut Rolfs, Heides Bürgervorsteher Reinhard Wöhlk oder die Bürgermeister Ulf Stecher (Süderheistedt) und Willi Köster (Linden) hoben erfreut hervor, dass auch kleinere Gemeinden etwas auf die Beine stellen können. „Wir müssen unsere Dörfer trotz des fortschreitenden Strukturwandels mit Leben erfüllen und Lebenswertes erhalten“ vertiefte Köster.
Urbrock schließlich dankte insbesondere dem starken Team um Harald Eggers, das mit unermüdlicher Kleinarbeit diese Ausstellung auf die Beine gestellt hatte. „Mir ist jedesmal fast schwindlig geworden, wenn ich eure Arbeitsräume betreten habe“, verriet er.
Der Publikumsandrang am ersten Tag sprengte alle Erwartungen, denn rund 300 Besucher aus Nah und Fern ließen sich die Geburtstagsparty nicht entgehen.
Das Geestbauerndorf Barkenholm liegt in Norderdithmarschen am südlichen Zipfel der Norderhamme. Feuerstellenfunde, eine große Anzahl an Flintsteinwerkzeugen aus der Jungsteinzeit und Urnengräber aus der Bronzezeit bezeugen eine sehr frühe Besiedlung.
Urkundlich erwähnt wurde das Dorf allerdings erst als "deme dorpe Birkenholm" in der Klageschrift der Dithmarscher aus dem Jahre 1447 im Prozess gegen den letzten Schauenburger Grafen Adolf VIII. Das Dorf meldete, entstanden durch die Raubzüge der Holstengrafen, einen Schaden von 800 Mark. Man kann deswegen davon ausgehen das es schön früher eine Ansiedlung gegeben hat.
Im "Historischen Ortsnamenslexikon von Schleswig-Holstein" ist zu lesen, dass der Name vermutlich aus Birkenholm entstand - Bark = Birke.
1560 zählte Barkenholm acht Bauern, die Roggen, Hafer und Buchweizen anbauten. Nach einer Karte von 1775 wurde nur die Geest bewirtschaftet. Große Moor-, Wald- und Knickbereiche prägten das Gemeindegebiet. Erst im 19. Jahrhundert begann die allmähliche Urbarmachung der Moore durch Entwässerung. Torfabbau und Lehmvorkommen begünstigten die Ansiedlung von Ziegeleien. Es entstand eine blühende Ziegelindustrie.
Vor 45 Jahren betrieben die Barkenholmer vorrangig Landwirtschaft. 1960 existierten noch über 30 Betriebe. Für Erwerb und Versorgung waren zudem Handwerker, Kaufmann, Schlachter, Gaststätte, Post und Sparkasse ansässig.
In der Zeit von 1807 bis 1968 gab es in Barkenholm eine eigene Schule mit wechselvoller Geschichte. Von 1905 bis 1937 wurde Barkenholm von der Kleinbahn des Kreises Norderdithmarschen berührt und konnte somit die landwirtschaftlichen und handwerklichen Produkte zu den großen Märkten transportieren.
Heute bewirtschaften noch vier Bauern ihre Vollerwerbsbetriebe. Handwerk und Handel gibt es vor Ort nicht mehr, doch als kultureller Mittelpunkt blieb die Gaststätte erhalten. Bedeutsam ist ein ausgeprägtes Vereins- und Dorfleben - alle gehören dazu.
In früheren Jahren waren alle Grundbesitzer zu Hand- und Spanndiensten für die Allgemeinheit verpflichtet, so z.B. zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit der Straßen, Wege und Plätze und der gemeindeeigenen Ländereien.
Landwirte mussten zum Beispiel für die Wegeausbesserung oder für die Torf- und Holzlieferungen der Dorfschule Pferd und Wagen, Bewohner ohne Gespann ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Auch Hilfeleistungen bei Notfällen (zum Beispiel Brände, Unwetter und Schneeverwehungen) waren per Gesetz und Gemeindeordnung verpflichtend.
Nachstehend ein Auszug des Beschlusses der Gemeindevertretung vom 04.04.1952 zur Hand- und Spanndienstordnung:
"Grundeigentümer haben wie folgt zu stellen:
1 - 10 ha 1 Auflader
10 - 20 ha 1 Gespann
20 - 30 ha 1 Gespann, 1 Auflader
30 - 40 ha 2 Gespanne
40 - 50 ha 2 Gespanne, 1 Auflader
Die auswärtigen Grundbesitzer werde je ha Kulturland mit 4,00 Mark im Jahr steuerlich belastet, jede auswärtige Torfparzelle mit 3,00 Mark je ha im Jahr.
Die Hausbesitzer sind denen unter 1- 10 ha gleichgestellt.
1 Tag Gespanndienst wird geldlich bei nicht erscheinen mit 18,00 Mark steuerlich belastet und 1 Tag Handdienst mit 6,00 Mark."
Ähnliche Beschlüsse sind auch in den Jahren davor von der Gemeindevertretung gefasst worden, es sind aber leider keine Aufzeichnungen darüber vorhanden. Aber ein ergänzender Beschluss vom 25. März 1909 liegt vor. Hier heißt es:
"Es wird beschlossen, dass Gemeindefuhren von Gespannhaltern, die Handarbeiten von den anderen Gemeindemitgliedern zu leisten sind.
Arbeiter zu Handdiensten sind die Altersgruppe von 18 bis 60 Jahren. Mietsleute sind von den Gemeindearbeiten ausgeschlossen."
Heute gilt bei gemeinschaftlichen Arbeiten das Prinzip der Freiwilligkeit und dies wird in Barkenholm seit vielen Jahren gepflegt.
Der Ringreiterverein Barkenholm wurde ca. 1919 gegründet und es fand regelmäßig bis 1938 das Ringreiten der Gemeinde Barkenholm statt. Während des 2. Weltkrieges wurde kein Ringreiten in Barkenholm durchgeführt. Es wurde aber sofort nach Kriegsende wieder mit dem Ringreiten begonnen. Damals wurde bei Hans Mummeltey auf dem Hof geritten.
1951 schlief aus Mangel an Pferden diese Veranstaltung für dreißig Jahre ein, bis 1981 das Ringreiten in Barkenholm wieder zum Leben erweckt wurde. Seit 1981 wird auf der Ringreiterbahn neben dem Spielplatz geritten.
Vor dem Ringreiten findet ein Umzug mit dem Feuerwehr-Musikzug Delve durch das Dorf Barkenholm statt, bei dem der alte König abgeholt wird. Es gibt verschiedene Einkehrstellen, bei denen Barkenholmer Bürger einen kleinen Umtrunk für die Reiter und die Musiker spendieren.
Auf dem Ringreiterplatz findet dann das Ringreiten statt. Für die Gäste und Zuschauer stehen Spiele zur Verfügung, bei denen man kleine Preise gewinnen kann. Die Preisverteilung findet dann abends beim Ringreiterball im Vereinslokal "Jägerstuben" statt. Als es in Barkenholm keine Gaststätte gab, fand der traditionelle "Danz op de Deel" in der Halle bei Arno Eickmeier statt.
1. Vorsitzende waren während des Bestehens des Ringreitervereins:
Von 1934 bis 1938 Ernst Maaßen
Von 1981 bis 1989 Heinz Pries
Seit 1989 Rüdiger Lübke
Seit 2008 Thorsten Eggers
Kassenwarte:
Von 1934 bis 1938 Ernst Schütt
Von 1981 bis 1986 Horst Wulf
Von 1986 bis 2001 Uwe Heesch
Seit 2001 Gesa Balzer
Seit 2008 Ulf Heesch
Landwirt Kruse verzichtet auf Baugenehmigungen
Von Martin Köhm
Barkenholm – Wer in den Ort Barkenholm fährt, dem fallen sofort die Protest-Schilder ins Auge, mit denen Anwohner Stellung gegen die geplanten Putenmastanlagen beziehen. Doch nun sieht es so aus, als ob der jahrelange Streit zu Ende geht.
Trotz, wie sein Rechtsanwalt Jens-Ulrich Kannieß einschätzt, sicherer Prozessaussichten im laufenden Rechtsstreit vor dem Oberverwaltungsgericht hat Landwirt Hauke Kruse überraschend auf seine bereits erteilte Baugenehmigung verzichtet. „Allein aus kaufmännischen Gründen“, begründete Kruse gegenüber unserer Zeitung.
Der Landwirt betreibt bereits Hähnchenmastanlagen in Barkenholm und Elpersbüttel und hat eine Genehmigung des Staatlichen Umweltamtes für den Bau dreier Putenmastanlagen am Ortsausgang Richtung Süderheistedt. Das geplante Bauvolumen lag bei 800 000 Euro.
Nun hat Kruse auf die Genehmigungen verzichtet. „Der Grund sind Überkapazitäten in den neuen Bundesländern sowie der Verfall der Preise“, teilte Kruse mit. Seinen wirtschaftlichen Schwerpunkt habe er in der Hähnchenmast.
„Ich respektiere die Entscheidung meines Mandanten“, erklärte Kannieß auf Nachfrage unserer Zeitung. Als noble Geste empfindet der Marner Anwalt, dass Kruse die genehmigten Standorte nicht weiterverkauft, „obwohl schon mit ernsthaften Interessenten verhandelt“ worden sei.
Schade sei es allerdings um die Arbeitsplätze, die in Barkenholm hätten entstehen können.
Bürgermeister Hans-Werner Urbrock vermutet: „Hauke Kruse hat mit soviel Widerstand wohl nicht gerechnet.“ Die Entscheidung des Landwirtes freut das Dorfoberhaupt: „Wir haben einen langen Atem bewiesen und das hat sich ausgezahlt.“
„Unsere Schilder können wir wohl wieder abbauen“, sagt Urbrock. „Vielleicht haben wir ihn mit unserem Widerstand sogar vor größeren wirtschaftlichen Schäden bewahrt“, erklärt der Bürgermeister schmunzelnd.
Schluss-Strich
Vergleich mit Hähnchenmäster schlägt sich im Nachtragshaushalt nieder
Barkenholm (js) Trotz der Ungewissheit, wie sich die Hartz-IV-Regelung auf den Gemeindehaushalt auswirken wird, haben die Barkenholmer Gemeindevertreter den Haushalt 2005 verabschiedet.
Zuvor war der Nachtragshaushalt für 2004 beschlossen worden, der neben kleinen Korrekturen auch einen größeren Posten enthielt. „Der Rechtsstreit bezüglich des Hähnchenmastbetriebes innerorts ist mit einem Vergleich vor dem Landgericht Schleswig beendet worden. Beide Seiten haben sich damit einverstanden erklärt, dass die Gemeinde eine Zahlung von 10 000 Euro an die Mästerei leistet“, teilte Bürgermeister Hans-Werner Urbrock mit.
Zum Hintergrund: Nachdem das Betriebsgebäude abgebrannt war, hatte die Gemeinde ihr Einvernehmen für den Wiederaufbau in dem allgemeinen Wohngebiet verweigert. „Wir hatten uns damals anwaltlich beraten lassen und nach baurechtlichen Maßstäben entschieden“, so Urbrock. Die Mästerei nahm wieder den Betrieb auf, da sich damals der Kreis eingeschaltet habe. „Es ist jetzt auch ein Antrag für den Wiederaufbau des vor einigen Monaten abgebrannten Hähnchenmastbetriebes außerhalb der Dorfgrenze gestellt worden. Der Genehmigung steht nichts im Wege“, war vom Bürgermeister weiter zu erfahren.
„Wir kommen ohnehin in keinem Haushaltsjahr ohne nachträgliche Änderungen aus. Wenn im Frühjahr 2005 die Kreisumlage festgesetzt wird, müssen wir gegebenenfalls einen Nachtragshaushalt beschließen“, machte der Bürgermeister zum aktuellen Haushalt deutlich. Er war sich mit dem Leitenden Verwaltungsbeamten und Kämmerer Meinhard Lübbers einig: „Ein Haushalt muss aufgestellt werden, schon damit uns die sonstigen Finanzdaten bekannt sind.“
„Bislang waren in den 37,5 Prozent Amtsumlage 5 Prozentpunkte für Sozialhilfe mit eingerechnet. Damit wird nun komplett der Kreis belastet, so dass sich für uns als Kommune rein rechnerisch zunächst nichts ändert. Wir haben einfach die Amtsumlage auf 32,5 Prozent gesenkt und die Kreisumlage auf jetzt 36 Prozent erhöht“, erläuterte Lübbers seine Überlegungen.
Die Wegebaumaßnahmen am Berg, die für das laufende Haushaltsjahr in Höhe von 30 000 Euro abzüglich 40-prozentiger Förderung veranschlagt wurden, waren nicht zustande gekommen. Sie sollen neu beantragt werden. „Viel Hoffnung habe ich jedoch nicht, dass wir berücksichtigt werden“, hielt sich Urbrock zurück.
Barkenholmer Bürgerinitiative schickt Dienstaufsichtsbeschwerde an das Staatliche Umweltamt
Das Staatliche Umweltamt in Schleswig (STAU) hat dieser Tage einen unangenehmen Brief aus Barkenholm erhalten. Unangenehm deshalb, weil es sich dabei um eine offizielle Dienstaufsichtsbeschwerde handelt. Die 32 Mitglieder starke Bürgerinitiative (BI), sie sich seit Jahren für eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung der zwei Hähnchenmastställe im Ort einsetzt sowie den Neubau weiterer Ställe verhindern will, stinkt es – im wahrsten Sinne des Wortes. Diesmal geht es nicht nur um die Geruchsbelästigung, die Mitarbeiter des STAU sind ihrer Pflicht zur Überwachung des Hähnchenmastbetriebes nicht nachgekommen. Mit Hilfe des Rechtsanwaltes Dr. Karsten Reich wurde die Dienstaufsichtsbeschwerde auf den Weg gebracht.
Die Liste der konkreten Vorwürfe an das STAU ist lang.
Was die regelmäßige unzulässige Mistlagerung im Meiereiweg und das laute nächtliche Greifen von Hähnchen im Stall in der Dorfstraße betrifft, habe die Behörde – obwohl dies laut BI eindeutig gegen die Auflagen in der Baugenehmigung verstößt – trotz mehrfacher Beschwerden und Kenntnis nicht reagiert. Der Betreiber sei vom STAU auf die Rechtsverstöße hingewiesen worden. der BI teilte man jedoch mit, das angeblich keine Rechtsverstöße festgestellt worden wären. Es handele sich lediglich um seltene Ereignisse. Damit wurden den Interessen der BI keine hinreichende Beachtung geschenkt, sondern den Interessen des Hähnchenmästers, entgegen den Auflagen der Baugenehmigung Vorrang erteilt. Und das alles vor dem Hintergrund, dass die Abluft aus Mastställen als gesundheitsgefährdend einzustufen sei.
Der massivste Vorwurf der BI bezieht sich jedoch auf die Zusammenarbeit des STAU mit anderen Behörden. Dem Hennstedter Ordnungsamt und der Polizei war mitgeteilt worden das nicht eingeschritten werden müsse – obwohl dem Mäster selbst ein Schreiben zuging, indem seine Ordnungswidrigkeiten gerügt wurde.
Diese bewusste Falschinformation hat zur Folge das die BI als Querulant dasteht und sich nicht mehr gegen die Belastung wehren kann. Schließlich werde auch seit Jahren nicht geprüft, ob die Auffangbehälter des Betriebes regelmäßig entleert werden. Des Weiteren wird durch die extreme Geruchsbelästigung vermutet dass der Besatz der Ställe wesentlich höher liegt als zulässig ist.
Die Bürgerinitiative wartet mit Spannung auf das Ergebnis ihres „Paukenschlage“ gegen die Behördenwillkür und hofft, dass dieser nicht so einfach vom Tisch gewischt wird.
Der Bürgermeister Hans-Werner Urbrock sieht aktuell Handlungsbedarf vor allem wegen neuer Pläne des Hähnchenmästers. Dieser will seinen geplanten und bereits bewilligten Putenmaststall am Ortsausgang Richtung Westen offenbar nun doch nicht bauen und stattdessen einen für 39.950 Hähnchen beantragen. Sollte dazu der Gemeindevertretung ein Bauantrag vorgelegt werden, werde man diesen definitiv ablehnen. Ansonsten wäre im Dorf ein Hähnchenbestand von mindestens 85.000. Barkenholm ist aber schon jetzt an der oberen Grenze der so genannten Großvieheinheiten.
November 2002
Die Dienstaufsichtsbeschwerde wurde abgelehnt - Barkenholm kämpft weiter!!
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