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555 Jahre Barkenholm - Gestern und Heute
Erschienen in der Dithmarscher Landeszeitung am 16. September 2002: 555 Jahre Barkenholm: Mit eindrucksvoller Ausstellung Leben in der Gemeinde dokumentiertVon Jörg Schütze
BARKENHOLM - Vor 555 Jahren wurde Barkenholm zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Diese Schnapszahl nahm die Gemeinde zum Anlass, den inoffiziellen Geburtstag ein Wochenende lang mit der eindrucksvollen Ausstellung Barkenholm gestern und heute zu feiern. Über ein Jahr hatte ein Forschungs-Team in kriminalistischer Feinarbeit alte Aufzeichnungen, Fotos und Erlebnisberichte zusammen getragen, um die bewegte Geschichte des Ortes und auch der Menschen zu dokumentieren. Der Bogen der Ausstellung spannte sich von Fossilienfunden über mittelalterliche Dorfgeschichte hin bis zum heutigen Vereins- und Dorfleben. Mehrere Stellwände zeigten detaillierte Hausbeschreibungen der schon seit 1867 amtlich eingetragenen Gebäude. Mit teilweise sehr alten Fotos und Zeichnungen wurde anschaulich der Strukturwandel verdeutlicht. Das ist richtig spannend für die Einwohner, die seit 50 Jahren und länger in der Gemeinde wohnen, vermutete der Leitende Verwaltungsbeamte Horst Trettin.
In der Blütezeit der Handwerker hatten sich in Barkenholm auch Reetdachdecker, Schuster und ein Dorfschmied niedergelassen. In Bilderserien und kleinen Abhandlungen wurden die verschiedenen Handwerks- und Handelsbetriebe in Erinnerung gerufen. Wir haben in alten Büchern nachlesen k Auf einen weiteren damals wichtigen Berufsstand wies Uwe Heesch hin: Da wir von Moorlandschaft umgeben sind, wurde Torf als wertvolles Brennmaterial gewonnen. Im Festzelt wie auch auf dem Freigelände hatte der Verein Torfbacken Arbeitsgerätschaften sowie Maschinen zur Schau gestellt. Dass auch die Kleinbahn bis zum Jahre 1937 in Barkenholm gehalten hatte, wurde mit einer Modelleisenbahn, die eifrig ihre Runden drehte, veranschaulicht.
Besonders an Land- und Hauswirtschaft interessierte Besucher hatten ebenfalls eine Menge zu bestaunen. Alte, schon fast in Vergessenheit geratene Küchengeräte und Gefäße sowie vorsintflutlich anmutende Arbeitsmaschinen, nostalgische Traktoren und eine noch funktionierende Dreschmaschine erregten große Aufmerksamkeit. Ehe Kreispräsident Karsten Peters feierlich das Band zum hinteren Teil der Jägerstuben durchtrennte und somit den Museumsraum freigab, wurde der Festakt mit Reden und Grußworten eröffnet. Ehrengast Dr. Volker Arnold vom Museum für Dithmarscher Früh- und Vorgeschichte gab einen Einblick in Barkenholmer Zeitsprünge zwischen Eiszeit und Neuzeit. Kreispräsident Peters zeigte sich von dem Teamgeist der Barkenholmer und ihrer großartigen Leistung sehr angetan. Der Wandel der Zeit lässt sich zwar nicht aufhalten, doch sollte man nichts unversucht lassen, Althergebrachtes zu hegen und zu pflegen. Alle weiteren Gastredner, ob Amtsvorsteher Hartmut Rolfs, Heides Bürgervorsteher Reinhard Wöhlk oder die Bürgermeister Ulf Stecher (Süderheistedt) und Willi Köster (Linden) hoben erfreut hervor, dass auch kleinere Gemeinden etwas auf die Beine stellen können. Wir müssen unsere Dörfer trotz des fortschreitenden Strukturwandels mit Leben erfüllen und Lebenswertes erhalten vertiefte Köster. Urbrock schließlich dankte insbesondere dem starken Team um Harald Eggers, das mit unermüdlicher Kleinarbeit diese Ausstellung auf die Beine gestellt hatte. Mir ist jedesmal fast schwindlig geworden, wenn ich eure Arbeitsräume betreten habe, verriet er. Der Publikumsandrang am ersten Tag sprengte alle Erwartungen, denn rund 300 Besucher aus Nah und Fern ließen sich die Geburtstagsparty nicht entgehen. |
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