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555 Jahre Barkenholm   -  Gestern und Heute

In der Klageschrift der Dithmarscher aus dem Jahre 1447 im Prozess gegen den letzten Schauenburger Grafen Adolf VIII wird Barkenholm, Borkenholm genannt, das erste Mal schriftlich erwähnt. Das Dorf meldete, entstanden durch die Raubzüge der Holstengrafen, einen Schaden von 800 Mark. Man kann deswegen davon ausgehen das es den Ort schon länger gegeben hat. 
Diese erste Urkundliche Erwähnung wird in diesem Jahr, am 14. und 15. September, zum Anlass genommen das Dorf zu feiern. 
Die Arbeitsgruppe um Bärbel und Harald Eggers hat schon so viel Material gesammelt, zusammengestellt und bearbeitet, das die zur Verfügung stehende Ausstellungsfläche in der Gaststätte "Jägerstuben" durch ein Zelt vergrößert werden muss.
Altes Handwerk, Vereine und Gruppen des Dorfes stellen ihre Arbeit und ihre Geschichte vor. Das "Sahnestück" der Ausstellung aber wird mit Sicherheit die Häuserpräsentation werden. Die Barkenholmer Häuser gestern und heute mit ihrer mehr als 100jährigen Geschichte.
Im Außenbereich werden altes Handwerkszeug sowie alte Landmaschinen präsentiert und vorgeführt und auch die Kinder werden nicht zu kurz kommen. 
(Text: Elke Trieglaff-Grabe)

siehe auch: Geschichte

Barkenholmer Zeitensprünge: 

Festrede von Herrn Dr. Volker Arnold, Direktor des Museums für "Dithmarscher Vorgeschichte und Heider Heimatmuseum" aus Anlass des 555. Jahresjubiläums von Barkenholm

Schnapszahl mit Historie

Erschienen in der Dithmarscher Landeszeitung am 16. September 2002: 

555 Jahre Barkenholm: Mit eindrucksvoller Ausstellung Leben in der Gemeinde dokumentiert

Von Jörg Schütze

BARKENHOLM - Vor 555 Jahren wurde Barkenholm zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Diese Schnapszahl nahm die Gemeinde zum Anlass, den „inoffiziellen“ Geburtstag ein Wochenende lang mit der eindrucksvollen Ausstellung „Barkenholm gestern und heute“ zu feiern.Das Forschungs-Team mit Hans Werner Urbrock, Petra Kulstrunk, Harald Eggers, Uwe Heesch, Bärbel Eggers, Kerstin Böhm, Elke Trieglaff-Grabe, Gerd Hermanns und Klaus-Uwe Heinrich hat Großes auf die Beine gestellt. Foto: Schütze.

Über ein Jahr hatte ein Forschungs-Team in kriminalistischer Feinarbeit alte Aufzeichnungen, Fotos und Erlebnisberichte zusammen getragen, um die bewegte Geschichte des Ortes und auch der Menschen zu dokumentieren.

Der Bogen der Ausstellung spannte sich von Fossilienfunden über mittelalterliche Dorfgeschichte hin bis zum heutigen Vereins- und Dorfleben.

Mehrere Stellwände zeigten detaillierte Hausbeschreibungen der schon seit 1867 amtlich eingetragenen Gebäude. Mit teilweise sehr alten Fotos und Zeichnungen wurde anschaulich der Strukturwandel verdeutlicht. „Das ist richtig spannend für die Einwohner, die seit 50 Jahren und länger in der Gemeinde wohnen“, vermutete der Leitende Verwaltungsbeamte Horst Trettin.

In der Blütezeit der Handwerker hatten sich in Barkenholm auch Reetdachdecker, Schuster und ein Dorfschmied niedergelassen. In Bilderserien und kleinen Abhandlungen wurden die verschiedenen Handwerks- und Handelsbetriebe in Erinnerung gerufen. „Wir haben in alten Büchern nachlesen können, dass in unserer Gemeinde sieben Ziegeleien beheimatet waren. Dieser Gewerbezweig war für unser Dorf so prägend, dass wir die Ziegelsteine in unser Wappen und die Gemeindefahne eingearbeitet haben“, erläuterte Hans Werner Urbrock. Der Bürgermeister freute sich besonders darüber, dass die Flagge rechtzeitig zum Fest fertig geworden ist und auch schon in vielen Vorgärten flattert.

Auf einen weiteren damals wichtigen Berufsstand wies Uwe Heesch hin: „Da wir von Moorlandschaft umgeben sind, wurde Torf als wertvolles Brennmaterial gewonnen.“ Im Festzelt wie auch auf dem Freigelände hatte der Verein Torfbacken Arbeitsgerätschaften sowie Maschinen zur Schau gestellt.

Dass auch die Kleinbahn bis zum Jahre 1937 in Barkenholm gehalten hatte, wurde mit einer Modelleisenbahn, die eifrig ihre Runden drehte, veranschaulicht.

Besonders an Land- und Hauswirtschaft interessierte Besucher hatten ebenfalls eine Menge zu bestaunen. Alte, schon fast in Vergessenheit geratene Küchengeräte und Gefäße sowie vorsintflutlich anmutende Arbeitsmaschinen, nostalgische Traktoren und eine noch funktionierende Dreschmaschine erregten große Aufmerksamkeit.

Ehe Kreispräsident Karsten Peters feierlich das Band zum hinteren Teil der „Jägerstuben“ durchtrennte und somit den Museumsraum freigab, wurde der Festakt mit Reden und Grußworten eröffnet.

Ehrengast Dr. Volker Arnold vom Museum für Dithmarscher Früh- und Vorgeschichte gab einen Einblick in „Barkenholmer Zeitsprünge“ zwischen Eiszeit und Neuzeit.

Kreispräsident Peters zeigte sich von dem Teamgeist der Barkenholmer und ihrer großartigen Leistung sehr angetan. „Der Wandel der Zeit lässt sich zwar nicht aufhalten, doch sollte man nichts unversucht lassen, Althergebrachtes zu hegen und zu pflegen.“

Alle weiteren Gastredner, ob Amtsvorsteher Hartmut Rolfs, Heides Bürgervorsteher Reinhard Wöhlk oder die Bürgermeister Ulf Stecher (Süderheistedt) und Willi Köster (Linden) hoben erfreut hervor, dass auch kleinere Gemeinden etwas auf die Beine stellen können. „Wir müssen unsere Dörfer trotz des fortschreitenden Strukturwandels mit Leben erfüllen und Lebenswertes erhalten“ vertiefte Köster.

Urbrock schließlich dankte insbesondere dem starken Team um Harald Eggers, das mit unermüdlicher Kleinarbeit diese Ausstellung auf die Beine gestellt hatte. „Mir ist jedesmal fast schwindlig geworden, wenn ich eure Arbeitsräume betreten habe“, verriet er.

Der Publikumsandrang am ersten Tag sprengte alle Erwartungen, denn rund 300 Besucher aus Nah und Fern ließen sich die Geburtstagsparty nicht entgehen.


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